- Wildes Stiefmütterchen
- Wildes Stiefmütterchen,Feldstiefmütterchen, Viola trịcolor, formenreiche Sammelart der Gattung Veilchen im gemäßigten Europa und in Asien; meist auf Äckern und Wiesen; einjähriges oder ausdauerndes Kraut mit aufsteigenden Stängeln, eiförmigen bis lanzettlichen, gekerbten Blättern und tief fiederspaltigen Nebenblättern; Blüten gestielt, meist bunt, blauviolett, gelb und weiß, selten einfarbig gelb mit bläulichem Sporn; die Frucht ist eine dreiklappige Kapsel. Zur Züchtung der Gartenstiefmütterchen (Viola-Wittrockiana-Hybriden, Pensees) mit samtartigen, ein- oder mehrfarbigen, auch gefleckten, gestreiften, geflammten oder geränderten Blüten, wurde neben dieser Art auch das Gelbe Veilchen (Viola lutea; auf Gebirgswiesen in West- und Mitteleuropa) mit gelben, violetten oder mehrfarbigen Blüten verwendet.Das Stiefmütterchen war früher Symbol der Schüchternheit, aber auch der Dreifaltigkeit. Es wurde in den Kräuterbüchern schon im 16. Jahrhundert als harntreibendes Mittel sowie u. a. bei Hautleiden empfohlen. In Apotheken wurde es bis Anfang des 20. Jahrhunderts angeboten. - Das Gartenstiefmütterchen wurde zuerst 1536 erwähnt. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurden v. a. in England das Gelbe Veilchen und das Hornveilchen eingekreuzt. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gelten als Zuchtziele besonders eine frühe Blütezeit, Winterhärte, große Blüten.
Universal-Lexikon. 2012.